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Zen im Alltag – verspannter Kiefer - Entspannung durch Zazen


Verspannter Kiefer


Stress, Druck und Verbissenheit -

im wahrsten Sinne des Wortes.


Ich spreche nachfolgend als Betroffener von Kieferverspannungen und aus eigener Erfahrung.

Vorweg, ich bin kein Arzt. Medizinische Hilfe und Ursachenforschung sollte immer ein Profi durchführen und kein Blog-Artikel.


Das Thema ist möglicherweise nicht sehr bekannt, ich denke aber das es doch viele Leidensgenossinnen und Genossen gibt, mit denen ich meine Erfahrungen gerne teilen würde und die möglicherweise etwas Hilfreiches für sich mitnehmen können.


Ich möchte hier auf meine persönlichen Erfahrungen, die psychische Komponente und die Vorteile der Entspannung durch Meditation eingehen.


Erstes Symptom -

Zähneknirschen


„Du knirscht im Schlaf mit den Zähnen.“


Diesen Satz habe ich anfangs oft von meiner Frau gehört. Nun, im Schlaf bekommt man das als „Zähneknirscher“ selbst nicht mit und kann wenig damit anfangen.


Mal war es besser, mal schlechter, mal gar nicht. Ich konnte nur auf die Erzählungen meiner Bett-Nachbarin vertrauen. Symptome oder Schmerzen – Fehlanzeige. So verschwanden mein nächtliches Kauen und Knirschen wieder aus unserem Blickfeld. Dadurch vergas ich es auch beim Zahnarztkontrollbesuch zu erwähnen. Dem Arzt selbst schien an den Zähnen nichts Ungewöhnliches aufgefallen zu sein, so erwähnte auch er nichts.


Dass es sich bei diesem ominösen Knirschen schon um Symptom Nummer eins gehandelt hatte, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Auch als Symptom Nummer zwei sich zeigte, konnte ich den Zusammenhang leider immer noch nicht herstellen.


Zweites Symptom –

Nacken und Gesichtsschmerzen


Ein neuer Morgen. Steifer Nacken schmerzen in Wange, Schläfe, Ohr und Kopf. Ein verspannter Kiefer. Was war heute Nacht mit mir passiert? Verlegen, verkühlt, krank? Wer weiß. Ansonsten fühlte ich mich fit also ab zur Arbeit, zu viel zu tun, um krank zu sein.


So zeigte Symptom Nummer zwei bereits indirekt Ursache Nummer eins. Auch das verstand ich zum damaligen Zeitpunkt nicht. Körperlicher Schmerz kann doch keinen psychischen Auslöser haben – nicht bei mir.


So war, nachdem keine Besserung in Sicht kam eine Ohrenentzündung oder Verkühlung das naheliegendste für mich. Voreingenommen ging ich zum Arzt und erzählte von meinen Vermutungen. Da eine Entzündung nicht nachgewiesen werden konnte, war auch für ihn die Muskelverkühlung logisch. Muss die Klimaanlage oder das Laufen im Regen gewesen sein. Nach ein paar Tagen verschwanden die Symptome auch wieder.


Drittes Symptom –

Knacken von Kiefer und Halswirbelsäule


Vollgepackter Terminkalender Ängste und Sorgen. Das nächtliche Knirschen wurde wieder angesprochen. Auch in wachem Zustand fällt mir vermehrt ein Knacken auf. Keine Zeit wird schon nichts sein. Die Symptome wiederholen sich.


Die Sorgen wurden mehr, der Stress nicht weniger. Gedanken fluteten meinen Kopf und quälten mich. Knirschen, Knacken, Schmerzen immer wieder, doch immer noch zu wenig, um sich intensiv damit zu beschäftigen. Das tägliche „Krachen“ hielt das Problem glücklicherweise an der Oberfläche.

Verspannter Kiefer

Zusammenfassung der Symptome –

verspannter Kiefer

  • Nächtliches Zähneknirschen

  • Verspannter Nacken

  • Schmerzende Wange

  • Schmerzendes Ohr

  • Schmerzende Schläfen

  • Schmerzender Kopf

  • Schmerzende Kiefermuskulatur

  • Knacken der Kieferknochen

  • Knacken der Halswirbelsäule

Persönliche Ursachenforschung und Lösung


Irgendwann später, durch Hilfe, lernte ich meine Flut an Gedanken zu ordnen. Alles wurde klarer. Die Sorgen und Ängste weniger, mein Leben entspannter. In diesem Prozess verschwanden auch meine körperlichen Symptome fürs erste.


Mir wurde klar, dass psychischer Druck, Stress, Ängste und Probleme der Auslöser für oben genanntes waren und sind. Für mich war der einzig logische Schluss, mit mir selbst ins Reine zu kommen und so den nächtlichen „Biss“ zu lösen.


Den knackenden Druck des Alltags versuche ich durch Meditation und das Laufen von mir zu nehmen, um wieder freier und unbeschwert atmen zu können. Entspannt, locker und bewusst sollte der Alltag gelebt werden wurde mir klar.


Kiefer Entspannen

Zusammenfassung der Ursachen -

verspannter Kiefer

  • Stress

  • Druck

  • Ängste

  • Ungelöste Probleme

Verspannter Kiefer – Entspannung durch Meditation


Vor allem die Zazen-Meditation hat mir geholfen, die Anspannung und den Stress des Alltags zu lösen. Durch die aufrechte Haltung und das leichte Öffnen des Mundes werden damit genau die „Problemzonen“ der Kieferverspannung fokussiert. Ich werde in meinem Blog noch eine genaue Einführung in die Praxis des Zazens geben. Bis dahin kann man mit folgender Anleitung aber sofort anfangen und den Grundstein zu einem entspannten und bewussten Alltag legen.


Sofort loslegen für Anfänger -

Zazen in der Praxis, was braucht ihr dafür:

  • Eine weiche Unterlage (z.B. eine dünne Decke oder Yogamatte)

  • Ein Meditationskissen (Alternativ, 1-2 normale, feste Kissen)

  • Eine Stoppuhr und 10 min Zeit


Der Ablauf in 10 Schritten für Anfänger:


  • Legt die Unterlage in einem ruhigen Raum auf den Boden. Diese sollte nicht zu dick sein, um festen Kontakt zum Boden zu haben und stabil zu sitzen.


  • Darauf legt ihr das Kissen und setzt euch für den Anfang in eine für euch bequeme, Schneidersitzvariante darauf. Die genaue Haltung ist zum Reinschnuppern nicht so relevant. Wichtig ist, dass ihr guten, festen Kontakt zum Boden habt und nicht wackelt.


  • Anschließend bringt ihr euren Rücken in eine gerade Haltung und entspannt Schulter und Hals. Der Körperschwerpunkt sollte auf Gesäß und Beinen ruhen, der Bauch entspannt sein.


  • Die Arme locker, die Hände liegen im Schoß ineinander. Daumen zeigen zueinander und berühren sich nicht.


  • Kopf gerade, Augen geschlossen, Mund ganz leicht geöffnet und entspannt, Zunge am Gaumen.


  • Für den Anfang reichen 10 min vollkommen. Stellt euch einen Timer und nehmt die beschriebene Position ein.


Zazen


  • Nun wird durch die Nase in den Bauch eingeatmet, sodass sich der Bereich unter dem Bauchnabel wölbt.


  • Danach wird durch die Nase ausgeatmet und im Kopf gezählt. Eins. Einatmen - Ausatmen, zwei. Einatmen - Ausatmen, drei. Bis zehn und wieder von eins beginnen.


  • Der Fokus liegt auf der Atmung. Sobald man den Fokus verliert, wird die Körperhaltung überprüft. Alles gerade, alles entspannt? Wenn nötig eine Korrektur vornehmen. Einatmen - Ausatmen, eins. Einatmen - Ausatmen, zwei …


  • Die 10 min sind vorbei. Stellt den Timer ab und bleibt noch kurz sitzen, um ruhig aus der Meditation zu kommen.


Diese Prozedur wird täglich wiederholt. Es gibt kein Ziel dabei und ihr werdet auch nicht besser oder schneller, aber ihr werdet euch selbst kennenlernen.


Körperliche und Psychische Kiefer Entspannung durch Zazen


Zazen hat mir persönlich insofern sehr geholfen da es Ursachen und Symptome gleichzeitig behandelt. In der Meditation werden einem immer wieder sie selben Gedanken und Probleme unterkommen, solange bis man diese für Sich lösen kann. Ja, es tut anfangs weh, sich Tag für Tag hinzusetzen und sein Problem zu betrachten, doch es motiviert auch dieses endlich anzugehen.


Die körperliche Entspannung in der Meditation lindert hingegen die Verspannungen und Verbissenheit. Freies tiefes Atmen und ein leicht offener Mund Entspannen speziell die Kiefermuskulatur.


Für mich war es ein langer Weg, doch ein erkenntnisreicher und schöner. Ich hoffe, dass ich mit diesem Text einigen Menschen weiterhelfen konnte und einen kleinen Schubs Richtung Entspannung gegeben habe.

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